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A-6.4.1.3 Reparatur mit Innenmanschetten
 
Verfahren
a) Technisches Regelwerk
DWA-Merkblatt [DWA-M 143-5]
b) Allgemeine Verfahrensbeschreibung
Innenmanschetten sind vor Ort härtenden Bauteilen in Wirkung und Baulänge sehr ähnlich und unterscheiden sich primär in den zur Verwendung kommenden Materialien und der Einbauweise.
Die Innenmanschetten bestehen aus einer Edelstahl-Hülse mit EPDM-Flächendichtelement und werden zur punktuellen Sanierung von Leitungen im Bereich von Rohrverbindungen, Rissen und fehlenden Wandungsteilen eingesetzt.
Mit Hilfe eines Versetzpackers wird eine Edelstahlhülse mit der außenliegenden Flächendichtung unter Kamerakontrolle an der Schadstelle positioniert und gegen die Rohrwand expandiert. Das kraftschlüssige Anliegen wird mechanisch durch eine nicht selbsttätig öffnende Rasterverzahnung gewährleistet (permanenter Innendruck gegen die Rohrwand). Die Abdichtung erfolgt mittels Kompression der Dichtung und kann direkt gegen - auch unter Druck - eindringendes Grundwasser eingesetzt werden.
c) Beispiele für zugehörige Verfahren und Varianten (RAL-GZ: 961 S16.1)
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Quick-Lock bzw. -Mini;
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Pipe-Seal
Anwendungsbereich
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Punktuelle Sanierung im Bereich von Rohrverbindungen, Rissen und fehlenden Wandungsteilen;
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Nicht geeignet bei starken Lageabweichungen und Versätzen;
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Direkter Einsatz gegen drückendes Grundwasser möglich;
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Ab DN 150 teilweise ab DN 100 (Quick-Lock-Mini);
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Für sämtliche Rohrmaterialien.
Technische Anforderungen und Randbedingungen
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Die Setzgeräte sind selbstfahrend. Einsatz i. d. R. bei einseitiger Zugänglichkeit möglich;
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Liegen Rohrwerkstoffe wie z. B. Beton und Steinzeug ohne zusätzliche Bewehrung vor, muss der zu sanierende Abschnitt bis zu den beiden benachbarten Rohrverbindungen erweitert werden;
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Beachtung einer sorgsamen Materialvermischung, um ein vollständiges Aushärten des Materials sicherstellen zu können.
Vorteile
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Flexibler Einsatz für viele Schadensbilder möglich;
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Kein Einsatz von Kunstharz, daher auch in Trinkwassergewinnungsgebieten einsetzbar;
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Manschette kann nachjustiert und relativ einfach ersetzt werden.
Nachteile
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Lokale Querschnittsreduzierung von ca. 6 bis 10 mm;
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Keine Behebung der Schadensursache, z. B. von Bettungsdefiziten;
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Starres Gebilde, das z. B. bei wechselnden Geometrieverhältnissen, Versätzen an den Rohrverbindungen oder Bruchstellen entlang der Manschettenachse ggf. kein vollständiges Anliegen zulässt.
Rechtliche und ökologische Anforderungen
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Bauzeit
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Es ist ein Arbeitstakt von 10 Minuten pro Manschette erreichbar.
Zusätzliche technische Vertragsbedingungen zur Qualitätssicherung
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VSB-Empfehlung Nr. 15 „Manschetten“ (vgl. Anh. A-6.1.2).
Leistungsbeschreibung
Vorarbeiten
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Hindernisse beseitigen
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Reinigung
Hauptposition
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Einbau der Manschette (Positionskriterien: Nennweite, Länge)
Nacharbeiten
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Keine
Bauüberwachung
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Auf die VSB-Empfehlung Nr. 0.6 „Risikobewertung Kanalsanierung“ wird verwiesen, hinsichtlich der technikspezifisch bestehenden Ausführungsrisiken, die durch die Bauüberwachung minimiert werden können;
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Sämtliche qualitätsrelevanten Arbeitsschritte (z. B. gemäß ZTV oder Verfahrenshandbuch RAL-GZ für S16.1-Verfahren) müssen kontinuierlich überprüft werden.
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Insbesondere die Vorfräsarbeiten zur Klebeflächenvorbereitung sind kontinuierlich zu überprüfen (z. B. anhand von Videoaufzeichnungen).
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Die Materialübergänge müssen unter Verwendung von überschüssigem Harz möglichst sauber ausgebildet werden.
Qualitätsnachweise
Für die eingesetzten Materialien und Baustoffe
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Gemäß DIBt-Zulassung, ZTV bzw. Verfahrenshandbuch nach RAL-GZ 961 für S16.1-Verfahren.
Für das Sanierungssystem
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Gemäß DIBt-Zulassung, ZTV bzw. Verfahrenshandbuch nach RAL-GZ 961 für S16.1-Verfahren.
Für die Arbeitsabläufe
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Gemäß ZTV-Vorgaben bzw. Verfahrenshandbuch nach RAL-GZ 961 für S16.1-Verfahren.